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AMD bietet für den Sockel AM5 zahlreiche verschiedene Ryzen-7000-Prozessoren an. Doch wie unterscheiden sich die einzelnen Modelle voneinander? Wo liegen die Stärken und Vorteile der Zen-4-CPUs für Gaming, Streaming, Content Creation und andere Anwendungen? Heute erfährst du, welcher Raphael-Prozessor für dich der beste ist.
Zuerst stellen wir dir die drei Varianten der Ryzen™-7000-CPUs im Detail vor. Jede Einzelne bietet individuelle Vorteile, die für deine Bedürfnisse ausschlaggebend sein können. Gespannt, wie sich Ryzen™ 7000X, Ryzen™ 7000 ohne X und Ryzen™ 7000X3D unterscheiden?
AMD Ryzen™ 7000X CPUs
Im September 2022 stellte AMD seine auf der Zen-4-Architektur basierenden Ryzen™-7000-Prozessoren für Desktop-PCs vor. Diese sind die direkten Nachfolger von AMD Ryzen™ 5000, weshalb sie in Benennung und Kern-Anzahl ihren Vorgängern entsprechen. Jedenfalls fast, denn einen Ryzen™ 7 7800X gibt es nicht. Stattdessen tritt der Ryzen™ 7 7700X die Nachfolge des später vorgestellten Ryzen™ 7 5700X an.
Modell | AMD Ryzen™ 5 7600X | AMD Ryzen™ 5 5600X |
---|---|---|
Generation | Ryzen™ 7000 „Raphael“ | Ryzen™ 5000 „Vermeer“ |
CPU-Kerne / Threads | 6 / 12 | |
Basistakt | 4,7 GHz | 3,7 GHz |
Boost-Takt | 5,3 GHz | 4,6 GHz |
Integrierte GPU | ja | nein |
Arbeitsspeicher | DDR5 | DDR4 |
Sockel | AM5 | AM4 |
TDP | 105 W | 65 W |
Ryzen™ 7000 vs. 5000: Generationen-Unterschiede
Wie der Tabelle zu entnehmen ist, bietet Ryzen™ 7000X deutlich höhere Taktfrequenzen im Vergleich zu Ryzen™ 5000X. Trotz der effizienteren Zen-4-Architektur erzeugen die neuen CPUs mehr Abwärme, weil AMD deutlich an der Taktschraube gedreht hat: Erreicht werden bei allen Ryzen™-7000X-Modellen mindestens 4,5 GHz Basistakt und mehr als 5 GHz Boost-Takt. Außerdem tolerieren die Raphael-CPUs wesentlich höhere Temperaturen bis 95 °C.
Um die Temperaturen unter Dauerlast in den Griff zu bekommen, brauchen diese Prozessoren eine effiziente Kühlung. Entsprechende Empfehlungen haben wir für dich bereits in einem separaten Beitrag zusammengestellt.
Ryzen™ 7000X: Gaming, Streaming, Alleskönner
AMD Ryzen™ 7000X sind die Alleskönner des aktuellen AMD-Line-ups. Alle Modelle bieten eine hohe Leistung für Games und anderen Anwendungen wie Bildbearbeitung, Videoschnitt und Streaming. Jeder der CPU-Kerne hat gleich hohe maximale Taktfrequenzen und die identische Menge Cache zur Verfügung.
Wenn du also einen Allrounder suchst, der in Games und kreativen Anwendungen gleichermaßen performt, der Energiebedarf keine Rolle spielt und genügend Platz für eine entsprechende Kühlung hast, dann ist ein Ryzen™ 7000X der richtige Prozessor für dich.
AMD Ryzen™ 7000 CPUs – ohne X
Am 10. Januar 2023 stellte AMD die energieeffizienten Ryzen™-7000-Prozessoren ohne den X-Zusatz. Diese stellen eine beeindruckend sparsame Ergänzung zur Ryzen™-Produktreihe dar, denn sie wurden entwickelt, um eine optimale Leistung und Energieeffizienz für PC-Enthusiasten und professionelle Anwender zu bieten, die nach einer zuverlässigen und leistungsstarken CPU suchen.
Kühle und sparsame Gaming-CPUs
Dank ihrer geringeren TDP von nur 65 Watt benötigen diese Prozessoren weniger Stromzufuhr und entfalten ihre Leistung bei geringer Abwärme. Dadurch lassen sie sich leichter kühlen, was entscheidende Vorteile für SFX-Builds bietet, also kleine PCs, in denen wenig Platz für üppige Kühlkörper ist. Mit ihrer fortschrittlichen Zen-4-Architektur bieten die Ryzen™ 7000 CPUs ohne „X“ ein herausragendes Multitasking-Erlebnis und ebenfalls eine gegenüber Ryzen™ 5000 verbesserte Leistung in rechenintensiven Anwendungen.
Obwohl sie nicht die höchsten Taktraten der X-Varianten erreichen, bieten sie dennoch eine solide Basisleistung und eine kostengünstigere Option für diejenigen, die ihre Systeme aufrüsten möchten. Die Ryzen™ 7000 CPUs ohne X sind ein vielversprechendes Upgrade für Gamer, Content-Ersteller und alle, die nach einer zuverlässigen Leistung für ihre täglichen Aufgaben suchen.
Modell | AMD Ryzen™ 5 7600X | AMD Ryzen™ 5 7600 |
---|---|---|
Generation | Ryzen™ 7000 „Raphael“ | Ryzen™ 7000 „Raphael“ |
CPU-Kerne / Threads | 6 / 12 | |
Basistakt | 4,7 GHz | 3,8 GHz |
Boost-Takt | 5,3 GHz | 5,1 GHz |
Integrierte GPU | ja | |
Arbeitsspeicher | DDR5 | |
Sockel | AM5 | |
TDP | 105 W | 65 W |
Sparsame Ryzen™ 7000 CPUs
Wie du anhand der Tabelle sehen kannst, fallen die Taktfrequenzen der auf Energieeffizienz ausgelegten Ryzen™ 7000 CPUs etwas niedriger aus, insbesondere der Basistakt. Im Gegenzug bieten diese Prozessoren die beste Leistung bei geringem Stromverbrauch und erheblich niedrigere Temperaturen, sodass sie sich wesentlich besser kühlen lassen als ihre X-Pendants. Das Beste daran: Je mehr Kerne die CPU bietet, desto stärker macht sich der Unterschied bemerkbar.
Ryzen™ 7000 Prozessoren für Mini-PCs
Speziell dann, wenn du trotz eines geringen Platzangebots in einem Mini-ITX-Gehäuse einen leistungsstarken PC unterbringen willst, sind die Ryzen™-7000-CPUs ohne X einen Blick wert. Denn in kleinen Gehäusen ist nur wenig Luftvolumen vorhanden und die Hitze kann sich schnell anstauen.
Selbst der AMD Ryzen™ 9 7900 mit 12 Kernen und 24 Threads lässt sich mit einem 240 mm großen All-in-One-Wasserkühler angenehm kühlen. Ein Radiator dieser Größe passt in die meisten Mini-ITX-Gehäuse. Je nach Bedarf hast du mit dem Ryzen™ 5 7600, Ryzen™ 7 7700 oder Ryzen™ 9 7900 die Wahl zwischen 6, 8 oder 12 CPU-Kernen.
Die Vorteile einer integrierten Radeon-Grafikeinheit
Ryzen™ 7000 CPUs bieten – anders als die meisten Ryzen™ 5000 – standardmäßig eine integrierte Grafikeinheit. Dadurch eignen sich die AMD-Prozessoren nun auch zum Bau von eigenständigen Streaming-PCs, selbst in kompakten Gehäusen. Dank des integrierten AMD-Radeon-Grafikchips benötigst du keine dedizierte Grafikkarte für den Streaming-PC. Dadurch kannst du den einzig verfügbaren PCIe-Erweiterungsslot für die Capture Card nutzen, was den Weg zu einem performanten, aber kompakten dedizierten Streaming-PC ebnet.
Auch für Gamer sind diese CPUs eine hervorragende Wahl, denn sie bieten eine sehr hohe Gaming-Performance für aktuelle PC-Spiele, sind aber bei der Stromzufuhr genügsamer. Dadurch sinken der gesamte Stromverbrauch deines Gaming-PCs und die Temperaturen in deinem Gehäuse.
AMD Ryzen™ 7000X3D CPUs
Die Ryzen™ 7000X3D CPUs mit 3D-gestapeltem V-Cache bieten dank ihres vergrößerten L3-Caches rasante Zugriffszeiten und entfalten beim Gaming daher enorme Leistung, die sich in Form zusätzlicher FPS zeigt. Die X3D-CPUs sind AMDs Oberklasse und bieten zusätzlich 64 MB 3D V-Cache, die bei den Ryzen™ 9 je der Hälfte der CPU-Kerne und beim Ryzen™ 7 7800X3D allen CPU-Kernen zur Verfügung stehen, also einem Chiplet.
Modell | AMD Ryzen™ 5 7800X3D | AMD Ryzen™ 7 7700X |
---|---|---|
Generation | Ryzen™ 7000 „Raphael“ | |
CPU-Kerne / Threads | 8 / 16 | |
Basistakt | 4,2 GHz | 4,5 GHz |
Boost-Takt | 5,0 GHz | 5,4 GHz |
L3-Cache | 96 MB | 32 MB |
Integrierte GPU | ja | |
Arbeitsspeicher | DDR5 | |
Sockel | AM5 | |
TDP | 120 W | 105 W |
max. Temperatur | 89 °C | 95 °C |
Mehr Cache, aber weniger Takt
Die Ryzen™ 7000X3D Prozessoren verfügen also über deutlich mehr temporären Speicher. Im Gegenzug fallen die Taktraten in der Regel etwas niedriger aus als bei Ryzen™ 7000X ohne 3D V-Cache. In zahlreichen Spielen erweist sich der 3D-V-Cache als genialer Schachzug und bringt einen deutlichen Performance-Boost für Gamer.
Keine Vorteile in Multimedia durch 3D V-Cache
Andere Workloads wie Office-Anwendungen, Video- und Bildbearbeitung sowie Audio-Editing und 3D-Rendering profitieren hingegen nicht von größerem Cache, aber von höheren Taktfrequenzen. Der zusätzliche Cache spielt für kreative Anwender also keine Rolle.
Außerdem sind die X3D-Prozessoren etwas empfindlicher gegenüber Hitze. Die maximale Temperatur liegt daher bei 89 °C im Vergleich zu den 95 °C bei Ryzen™ 7000X. In der Regel werden X3D-CPUs nicht so warm wie die X-Pendants, aber wärmer als die 7000er ohne X. AMD empfiehlt für alle X3D-Prozessoren leistungsstarke Komplett-Wasserkühler.
AMD AM5: die Plattform für deinen neuen Gaming-PC
Neuer CPU-Sockel, neue Mainboard-Chipsätze und neuer Arbeitsspeicher. Dies alles erwartet dich bei der Wahl einer AMD Ryzen™ 7000 CPU. AMD hat sich nach vielen Jahren vom AM4-Chipsatz getrennt und setzt nun auf den Sockel AM5, der mindestens bis 2025 aktuell bleibt. Die neuen Mainboards unterstützen, ab B650, wenigstens eine PCIe-5.0-SSD. Die Extreme-Chipsätze B650E und X670E bieten zudem einen PCIe-5.0-x16-Slot für kommende Grafikkarten-Generationen. Der A620 unterstützt nur PCIe 4.0 und kein CPU-Overclocking, ist dafür aber besonders günstig.
DDR5 ist nicht mehr nur Zukunft, sondern Gegenwart
Mit Ryzen™ 7000 hat sich AMD zudem komplett von DDR4 verabschiedet und setzt auf den neueren Standard DDR5 für Arbeitsspeicher. Anfangs kostspielig, haben sich die Preise für DDR5-RAM inzwischen eingependelt und ermöglichen dir den Bau günstiger PCs mit den Vorteilen aktueller Technologie.
Ebenfalls neu mit Ryzen™ 7000 sind „Extended Profiles for Overclocking“, kurz AMD EXPO. Sie ermöglichen eine einfache DDR5-Speicherübertaktung durch optimierte Profile, die dank ihrer mit AMD-CPUs getesteten Taktfrequenzen und Timings die beste Performance für Ryzen™ bereitstellen. Es lohnt sich also, bei der Wahl deiner DIMM-Module darauf zu achten.
Wenn du nach dem perfekten Desktop-Prozessor für deinen Build suchst, lohnt sich ein Blick auf die AM5-CPUs, denn AMD ermöglicht zahlreiche Kombinationen von Prozessor und Mainboard für jede Größe von Gehäusen und die damit verbundenen Möglichkeiten zur Kühlung.
Nice,
da könnte man sich ja wirklich überlegen eine AMD CPU zu holen.