GeForce RTX 2080 Ti

NVIDIA GeForce RTX 2080 Ti

Mit der NVIDIA GeForce RTX 2080 Ti Gaming-Grafikkarte wurde am 20.08.2018 auf einem NVIDIA-Event von CEO Jensen Huang im Vorfeld der Gamescom 2018 das neue Grafikkarten-Flaggschiff für Gamer vorgestellt. Der im 12-nm-FinFET hergestellte TU102-Grafikchip der Geforce RTX 2080 Ti ist mir 4.352 Shader-Einheiten und integrierten Tensor-Rechenkernen ein wahres Monster mit unglaublicher Rechenpower. Gleichzeitig wird der Grafikchip mit dem sehr schnellen GDDR6-Speicher gepaart und unterstützt Ray Tracing für die realistische Berechnung von Licht- und Schatteneffekten in Echtzeit.
Leistungsdaten der NVIDIA GeForce RTX 2080 Ti Grafikkarte (Referenzmodell):
- Rechenleistung (FP32): ca. 14 TFLOPS
- Basistakt der GPU: 1.350 MHz
- Boost-Takt der GPU: 1.545 MHz
- Grafikspeicher: 11 GB GDDR6
- Speichertakt: 7.000 MHz (effektiv 14.000 MHz)
- Speicherinterface: 352 Bit
- Speicherbandbreite: 616 GB/s
- CUDA-Cores (Shader): 4.352
- TDP: 280 Watt
- Stromanschluss: 2x 8-Pin
- Videoausgänge: DP 1.4, HDMI 2.0b, USB 3.1 Typ C (VirtualLink)
GeForce RTX 2080 Ti: Die Turing-GPU-Architektur
Die NVIDIA GeForce RTX 2080 Ti basiert auf der Turing-Architektur und verfügt über zwei entscheidende Vorteile gegenüber der Pascal-Architektur der 10er-Serie: Tensor-Kerne und Ray Tracing. Der Grafikchip der GeForce RTX 2080 Ti basiert auf sechs GPCs (Graphics Processing Clusters) mit insgesamt 68 SMs (Streaming Multiprocessors) und 4.352 Shader-Einheiten (bei NVIDIA: CUDA-Cores, gepaart mit 272 Textureinheiten (TMU; Texture Mapping Units) und 88 ROPs (Render Output Unit). Zusätzlich verfügt der TU102-Grafikchip der NVIDIA GeForce RTX 2080 Ti über TENSOR- und Ray-Tracing-Kerne.

Was sind Tensor-Kerne?

Das Training, also das Lernen neuer Fähigkeiten anhand vorhandener Daten, soll mit Hilfe der Tensor-Rechenkernen mit einer bis zu 12 Mal höheren TFLOP-Leistung erfolgen als noch mit Pascal, dem Vorgänger der Volta-GPU-Architektur. Die Inferenz beim Deep Learning ist das Anwenden der beim Training gelernten Fähigkeiten und soll bei Volta gegenüber Pascal mit einer bis zu 6 Mal höheren TFLOP-Spitzenleistung erfolgen.
Was ist Ray-Tracing?
Ray Tracing ermöglicht realistische Beleuchtung, indem die physikalischen Eigenschaften und das Verhalten des Lichts simuliert werden. Ray Tracing berechnet die Farbe einzelner Pixel durch das Verfolgen des Weges, den das Licht vom Auge des Benutzers durch eine 3D-Landschaft nehmen würde. Während das Licht die 3D-Szenerie durchquert, könnte es von Objekten reflektiert werden und Reflexionen erzeugen, von Objekten geblockt werden und Schatten erzeugen oder transparente oder halb-transparente Objekte durchqueren und Lichtbrechungen oder Verzerrungen erzeugen. Ray Tracing kombiniert all diese Effekte, um die finale Farbe eines Pixels auf dem Monitor darzustellen.
Bisher wurde Ray Tracing vor allem bei Filmen genutzt, um Spezialeffekte zu erzeugen. Für diese Szenen werden häufig Renderfarmen genutzt und das berechnen komplexer 3D-Animationen und Spezialeffekte für Kinofilme kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Aufgrund der Komplexität von Ray Tracing wurden PC-Anwendungen wie Computerspiele in der Regel mit 3D-Objekten gefüllt, die auf einem Raster-Modell aufbauen. Bei der Rasterung (engl.: Rasterization) werden 3D-Objekte aus einem Netzwerk von Dreiecken oder Polygonen modelliert. In der Rendering-Pipeline werden diese Dreiecke des 3D-Modell einzeln in Pixel auf einer 2D-Bildfläche umgewandelt. Anschließend können die Pixel weiterverarbeitet ("shaded") werden.
GDDR6 - Der Videospeicher der GeForce RTX 2080 Ti

Mit einer Spannung von 1,35 Volt ist GDDR6 zudem sehr sparsam und es besteht zudem die Möglichkeit, den Durchsatz pro Chip auf 12 GB/s zu reduzieren, wodurch die benötigte Spannung auf 1,25 Volt gesenkt wird. Während einzelne GDDR5-Speicherchips eine Kapazität zwischen 512 MB und 8 GB bieten, verfügt GDDR6 über Kapazitäten von 8 GB bis 32 GB. Das Prefetching wird gegenüber GDDR5 verdoppelt, sodass 16 statt 8 Datenbits genutzt werden. Pro Zugriff werden so 64 statt 32 Bit übertragen. GDDR6 wird zudem mit Dual-Channel-Ansteuerung ausgestattet sein, wodurch die Bandbreite im Vergleich zu einem normalen Interface erhöht wird.
NVIDIA NVLink: Die Ablösung für SLI?

Mit einem NVLink können theoretisch Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 GB/sec (NVIDIA V100 mit NVLink 2.0) übertragen würden, was ungefähr 100 PCIe-3.0-Lanes entsprechen würde und sechs Mal so schnell ist, wie das mit PCIe 3.0 mögliche Maximum. Vor allem hochparallelisierte Prozesse profitieren hiervon deutlich.

Die tatsächliche Leistung bei Spielen ist ähnlich wie bei SLI davon abhängig, ob das Spiel SLI/NVLink unterstützt. Wie stark die miteinander verbundenen Grafikkarten skalieren ist demnach von der Software genauso abhängig, wie von der verwendeten Hardware.
VirtualLink: USB Typ C für VR-Brillen

GeForce RTX 2080 Ti FAQ: Häufige Fragen zur Gaming-Grafikkarte beantwortet
- Kann man mit der GeForce RTX 2080 Ti in der virtual Reality (VR) spielen?
- Ja, die RTX 2080 Ti Grafikkarte ist VR Ready und man kann damit in der VR spielen. Die Grafikkarte unterstützt zudem viele Features zur Steigerung der VR-Gaming-Performance, wie zum Beispiel NVIDIAs VR-Works. - Kann man mit der GeForce RTX 2080 Ti in 4K/UHD-Auflösung spielen?
- Ja. Die RTX 2080 Ti besitzt genug Rechenpower, um Spiele und Filme in 4K-Auflösung wiederzugeben, ohne dass man dabei die Details zu sehr herunterstellen müsste. - "Bottleneck" mit der GeForce RTX 2080 Ti? Welche CPU passt zu der Grafikkarte?
- Die GeForce RTX 2080 Ti ist eine Enthusiasten-Grafikkarte und sollte mit einem passenden Prozessor eingesetzt werden. Es empfiehlt sich, mindestens einen Intel-Core-i5-Prozessor mit vier oder sechs Kernen oder eine Ryzen 5-CPU von AMD mit der GeForce RTX 2080 zu paaren. Für maximale Performance in allen Auflösungen sollte eine High-End-CPU (Intel Core i7, AMD Ryzen 7-Serie) verwendet werden. - Kann man seinen alten PC mit einer RTX 2080 Ti nachrüsten?
- Ja, prinzipiell kann man seinen alten Gaming-PC mit einer GeForce RTX 2080 Ti. Wichtig ist jedoch, dass das Netzteil über die benötigte Leistung verfügt und die benötigten PCIe-Stromkabel besitzt.