Solid State Drives (SSD)
SSD / Solid State Drives
Um das Jahr 2008 herum schickte sich eine neue Geräteklasse an, die klassische mechanische Festplatte, die bis dato in fast jedem Rechner zu finden war, zumindest teilweise zu ersetzen: die SSD, ausgeschrieben Solid-State-Drive. Heute ist sie aus keinem PC, der nicht nur für absolute Basisaufgaben verwendet wird, mehr wegzudenken - zu überwältigend sind die Vorteile, die die NAND-Flash-basierten SSDs gegenüber ihren Pendants mit den rotierenden Magnetscheiben haben. Sie sind sowohl beim sequentiellen Transfer, aber noch viel mehr beim Lesen und Schreiben vieler kleiner Dateien um Größenordnungen schneller, sie sind lautlos, verbrauchen weniger Strom und sind ohne bewegliche Teile auch viel robuster und stoßunempfindlicher.
Einen relevanten Nachteil haben sie jedoch - SSDs sind bei gleicher Kapazität deutlich teurer als HDDs. Sie zählen zwar zu den Massenspeichern, doch wirklich große Datenmassen werden aus Preisgründen weiterhin auf Festplatten gelagert - die kleineren aber schnellen SSDs werden in erster Linie als Systemlaufwerk genutzt, um dem Betriebssystem und den Programmen einen massiven Geschwindigkeitsschub zu ermöglichen. Doch Vorsicht: Wer einmal einen PC mit einer SSD erlebt hat, nimmt Rechner ohne SSD möglicherweise nur noch als unerträglich langsam wahr!
SSD / Solid State Drives - Unterschiedliche Bauformen, Controller, Flashchips und Firmwares
So wie bei Festplatten gibt es auch bei SSDs unterschiedliche Bauformen und technische Besonderheiten einiger Modelle, die immer auf ihren jeweiligen Einsatzzweck zugeschnitten sind. Die Varianten unterscheiden sich anhand folgender Merkmale:
- Bauform: Der Standard-Formfaktor ist das von Notebookfestplatten bekannte 2,5-Zoll-Format mit 7 oder 9,5 mm Bauhöhe. Diese SSDs können daher auch Festplatten in Notebooks oder ihre 3,5-Zoll-Pendants in Desktop-Rechnern ohne weitere Anpassungen ersetzen. Für Notebooks gibt es jedoch auch sehr flache SSDs im mSATA- oder M.2-Format, welche ohne Gehäuse ins Gerät integriert werden und somit deutlich weniger Platz benötigen. In besonders schnellen Desktop-PCs und Workstations kommen auch SSDs in Form von PCIe-Erweiterungssteckkarten zum Einsatz, die deutlich schneller, aber auch teurer als normale SATA-SSDs sind.
- Anschluss: Während die meisten Solid-State-Drives auf einen regulären SATA-Anschluss mit 3 oder 6 Gb/s setzen, gibt es für professionelle Einsatzzwecke auch solche mit SAS-Anschluss und die bereits erwähnten PCI-Express-SSDs. Im Notebook kommt das verwandte mSATA-Interface zum Einsatz und in Zukunft auch SATA Express, was nichts anderes ist als der direkte Anschluss der SSD über PCI-Express-Lanes.
- NAND-Flash und Controller: Die meisten Modelle basieren auf MLC-Flash, der 2 Bit pro Zelle speichern kann. Zunehmend seltener werden Modelle mit teurem aber schnellen SLC-Speicher (1 Bit pro Zelle), während TLC-Modelle mit 3 Bit pro Zelle und einer hohen Datendichte endlich für sinkende Preise und sehr große verfügbare Kapazitäten sorgen. Bei den Controllern kommen häufig solche aus dem Hause LSI Sandforce, OCZ/Indilinx, Marvell, Samsung und Intel zum Einsatz.
- Firmware: Über die Firmware kann der Hersteller Anpassungen für eine Optimierung in bestimmten Anwendungen wie beispielsweise Datenbank-Anwendungen vornehmen. Des Weiteren kann über das Over-Provisioning, also den zusätzlichen, nicht direkt nutzbaren Speicherplatz, die Lebensdauer der SSD durch mehr Reserve-Flashzellen erhöht werden.